Vereinbarkeit von Pflege und Beruf kein Tabuthema bei blue:solution

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Ganz plötzlich kann Pflegebedürftigkeit zu einem zentralen Thema in der eigenen Familie werden. Und damit wird es auch schnell zu einer Zerreißprobe, wenn man im Job nicht scheitern möchte und gleichzeitig privat an der Pflegefront kämpft. Unwissenheit, welche Hilfe ich wo finden kann, Scham und Angst um den Job sind Gefühle, die in diesem Fall anstrengende Begleiter sind. Wer darüber sprechen möchte, findet in Unternehmen nicht immer die richtigen Ansprechpartner. Jedoch nicht bei blue:solution: Als betriebliche Pflegelotsin hat unsere Kollegin Elke Melching Antworten auf die drängendsten Fragen rund um die Pflegebedürftigkeit in den Familien, ist zugleich Vermittlerin zwischen Unternehmen sowie Arbeitnehmer oder bietet sich einfach als „Kummerkasten“ an.

„Bei uns ist Vereinbarkeit von Pflege und Beruf kein Tabuthema. Wir wollen, dass sich unsere Kollegen öffnen und Unterstützung in Anspruch nehmen. Sie sollen nicht alleine mit ihren Sorgen sein“, erklärt die frischgebackene Pflegelotsin, die das entsprechende Handwerkszeug in einer zweitätigen Fortbildung bei der Familienbildungsstätte Rheine erworben hat. Mit im Gepäck hat sie außerdem einen „Pflegekoffer“, der von der Wirtschafts- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH entwickelt wurde. Dieser enthält Checklisten zur Orientierung, Adressen lokaler Ansprechpartner zum Thema Pflege, einen Leitfaden, Infobroschüren, und Werbematerial, mit dem im Unternehmen auf das Thema aufmerksam gemacht werden kann.

Als betriebliche Pflegelotsin übernimmt Elke Melching allerdings keine Pflegeberatung. „Ich sensibilisiere meine Kollegen und auch unsere Geschäftsführung für das Thema, stelle Infomaterial bereit, helfe bei der Entwicklung betrieblicher Lösungsansätze und einer pflegefreundlichen Unternehmenskultur“, erklärt sie. Heute ist schon jeder zehnte Arbeitnehmer von der Pflege eines nahen Angehörigen betroffen – mit dem demografischen Wandel ist die Tendenz steigend. Viele Frauen, die früher solche Aufgaben im privaten Umfeld übernehmen konnten, sind heute berufstätig. „Das alles dürfen wir als zukunftsausgerichtetes Unternehmen nicht aus dem Auge verlieren. Das macht uns als Arbeitgeber attraktiver, wenn wir unseren Fachkräften die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf ermöglichen“, betont Elke Melching.

Das zweitätige Seminar wird ergänzt von regelmäßigen Austauschtreffen der ausgebildeten betrieblichen Pflegelotsen im Kreis Steinfurt. Diese Treffen dienen auch dazu, über den unternehmerischen Tellerrand zu schauen: Wie machen’s denn die anderen? Gleichzeitig wird der Pflegekoffer immer auf dem aktuellsten Stand gebracht, sollte es gesetzliche Änderungen im Bereich der Pflege geben.

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